Auf der Suche
Ein Stadtspaziergang zu markanten Uhren in Innsbruck und ihren Geschichten
Der Stadtspaziergang zum Kunstprojekt „5 nach 12“ führte vom Stadtarchiv/Stadtmuseum aus zu fünf Stationen im Zentrum Innsbrucks, an denen sich Zeit-Geschichten ereigneten. Auf dem Weg hörten die Spaziergängerinnen und -gänger von einem Großuhrenmacher des 19. Jahrhunderts, der zwölf Jahre lang die städtischen Uhren aufzog und synchronisierte, bis ihm aufgrund dringenderer Geschäfte dazu die Zeit fehlte. In der Maria-Theresien-Straße suchte die Gruppe den Standplatz jener Dreifach-Uhr auf, die ab 1897 oben auf einer „Annoncen-Säule“ thronte. Gut beleuchtet, zeigte sie Tag und Nacht in drei Richtungen die Zeit an, wenn auch mitunter eine jeweils andere. Beim „Hochhaus“, dem Sitz der Innsbrucker Kommunalbetriebe, erinnerte Künstler Richard Schwarz an die schon Ende der 1920er-Jahre größte Uhr der Stadt, die in zweifacher Ausfertigung am Turm prangte. Die zwei schlichten Stahluhren mit ihren drei Meter hohen Stundenzeigern und zwölf Strichen statt Zahlen unterstrichen den klassisch-modernen Stil des Bauwerks von Lois Welzenbacher, fielen aber den Bombardements im Zweiten Weltkrieg zum Opfer und wurden später durch die heute noch bestehenden Uhren mit Neonbeleuchtung ersetzt. Wie viele andere Uhren in Innsbruck, Sautens und Schwaz wurden auch diese beiden am 18. Oktober 2023 von 0:05 bis 12:05 im Rahmen des Kunstprojekts angehalten.
Diese und weitere Anekdoten aus den letzten 150 Jahren vermittelten, wie und warum die Uhren Innsbrucks von alten auf neue Zeiten umgestellt wurden – und gaben so Einblicke in heute nicht mehr vorstellbare Zeiten.
Hier gibt es drei der Geschichten zum Nachlesen:
- Warum sollte Innsbruck dieselbe Zeit wie München haben?
- Es wurde Zeit für die mitteleuropäische Zeit
- Die größte Uhr der Stadt
Eine Aktion in Kooperation mit dem Stadtarchiv Innsbruck im Rahmen der Förderaktion Kunst im öffentlichen Raum Tirol 2023